Der neunte Archetyp: Der Seelsorger

Vorbemerkung: Dieser Text ist Teil einer 12-teiligen Serie über bestimmte Gestalten am Urgrund einer jeden menschlichen Seele, die wir in der Psychologie mit der Bezeichnung „Archetyp“ belegen. In jedem der 12 Teile wird jeweils einer der 12 wesentlichen Archetypen vorgestellt. Diese Gestalten gibt es bei jedem Menschen als innere Personen. Allerdings spielt nicht jede einzelne Gestalt in jedem Leben eine bedeutende Rolle. In Schauspiel meines Lebens gibt es natürlich Hauptrollen, aber eben auch Nebenrollen und Komparsen. Manche dieser kollektiven Urgestalten in mir kenne ich bis zu einem gewissen Grade. Andere sind mir völlig unbekannt und wenn sie dann doch einmal kurz in einer Szene auftauchen, bin ich überrascht.   

Manchmal erweist es sich in Familienaufstellungen als sinnvoll oder sogar notwendig, einen der Archetypen über Stellvertreter aufzustellen. Entweder, weil das Thema eng mit diesem Archetypus verbunden ist oder weil bei der Person, um die es geht, dieser Archetypus erkannbar dominant im Vordergrund steht. 
Die Beschreibungen des jeweiligen Archetyps sollen dich, liebe Leserin / lieber Leser, anregen, diese Gestalt in dir zu entdecken und vielleicht auch, mit ihr Kontakt aufzunehmen und in einen Austausch zu treten.

Einen Artikel darüber, was Archetypen allgemein sind und wie sie in unserer Seele wirken, findest du hier. Das dort gesagte gilt übergreifend für
alle Archetypen.

Widmung:

Diese Artikelserie ist meinem großen Lehrer Peter Orban gewidmet, der im Oktober des vergangenen Jahres verstorben ist. Lieber Peter, alles was ich über Archetypen meine verstanden zu haben, habe ich von dir. Wenn ich jetzt mein Verständnis der Archetypen beschreibe, möge dies ein Indiz dafür sein, dass deine Saat aufgegangen ist. Ein wenig lebst du weiter in denen, die von dir lernen durften.

Die neunte innere Gestalt in jedem von uns kümmert sich um die Belange der Sinnfindung, Sinnstiftung und um das Seelenheil, was in gewisser Weise dasselbe ist, weil die Seele heil wir, soweit sie Sinn findet. Wenn diese innere Teilperson sich zurückzieht oder – aus welchen Gründen auch immer – sich nicht mehr bemerkbar machen kann, dann erfahren wir etwas, was als die „dunkle Nacht der Seele“ bezeichnet wird.

Wir könnten diese innere Person auch als den inneren Priester oder den inneren Psychotherapeuten bezeichnen oder auch als den inneren Philosophen. In früheren Zeiten haben sich Menschen mit den fundamentalen Fragen und Problemen der Existenz an Priester (Seelsorger) gewandt, in neuerer Zeit haben eher Psychotherapeuten diese Funktion übernommen. Auch gute Ärzte hatten und haben mitunter diese Funktion in dem klaren Verständnis darüber, dass eine wirkliche Heilung von körperlichen Gebrechen ohne eine Heilung der Seele selten möglich ist.

Das Wesen des Geistes

Diese Gestalt in uns gehört zutiefst in den Bereich des Geistigen, sie ist der Endpunkt und die Vervollkommnung des Geistigen. In dieser Person verbinden sich Mythos und Logos. Sie verbindet die Vernunft mit der tiefen Weisheit der Legenden. Und sie verbindet uns mit dem Höheren, mit wirksamen Kräften die wir eher erahnen als wirklich verstehen können. Diese innere Gestalt widmet sich also in uns der „religo“ im ursprünglichen Wortsinne, nämlich der Rückverbindung des Menschen mit etwas Höherem, was über ihn selbst hinausweist.    
In seinem Verständnis für die Bedeutung des Mythos schlägt dieser Aspekt in uns die Brück zur Welt der Götter. Tatsächlich wird diese geistige Gestalt oft etwas göttlichem in Verbindung gebracht. Aber dann nicht mit irgendeinem Gott, sondern mit dem Göttervater, mit Zeus oder Jupiter oder Thor.

Die Art, wie diese Gestalt sich dem Geistigen widmet, ist aber völlig anders als beim zuletzt beschriebenen achten Archetypen, dem inneren Ideologen. Während der achte Archetyp mich bindet an eine Idee oder ein geistiges Konzept und mich daher geistig fokussiert und verengt, geht es beim neunten Archetyp um die geistige Weite. Der neunte Archetyp ist immer auf der Suche nach neuen Ideen und Aspekten in der Welt des Geistigen. Er bindet sich nicht – und bindet uns damit nicht – an eine bestimmte Idee. Dieser Archetyp präsentiert uns Standpunkte und Sichtweisen, ohne an einen bestimmten Standpunkt verhaftet zu sein. Er steht damit immer ein wenig neben diesen Standpunkten und Betrachtungsweisen, er nimmt sie nicht zu ernst. Das verschafft diesem Archetyp auch eine gewisse Leichtigkeit im Umgang mit den geistigen Inhalten, welche dem achten Archetyp völlig fehlt.

Obwohl dieser Archetyp der Welt des Geistigen angehört und eigentlich die Vollendung des Geistigen verkörpert, ist er der Welt des Materiellen mit seinen Freuden und Genüssen überhaupt nicht abgeneigt gegenüber. Dieser Archetyp verkörpert eben auch die Daseinsfreude mit allem, was dazu gehört. Diese innere Gestalt ist optimistisch, zuversichtlich und durchaus empfänglich für Humor. Sie ist flexibel, lebensbejahend mit einer Neigung zum Visionären. Sie ist großzügig, weil sie sowieso nur in den großen Linien denkt. Sie ist tolerant, weil sie verschiedenste Weltsichten nebeneinander stellen und gleichermaßen gelten lassen kann.

Die Sinnfrage

Dieser Archetyp ist immer auf der Suche nach Sinn, nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit und daher auch immer auf der Suche nach dem Neuen, nach dem Unbekannten, dem noch nicht Erfahrenen. Auch hier ist ein fundamentaler Unterschied zum achten Archetyp. Der achte Archetyp bindet uns an ein Konzept weil er uns vermittelt, mit diesem gedanklichen Konzept ist alles erklärt, ist alles abgeschlossen – mehr gibt es nicht zu wissen und zu verstehen. Der neunte Archetyp weiß bei jeder Einsicht, dass diese vorläufig ist. Er weiß, dass es noch viel mehr zu verstehen und entdecken gibt und er hat eine innere Freude daran, Dinge in einem anderen und neuen Licht zu sehen.

Daher ist dieser Archetyp auch sehr daran interessiert, fremde Kulturen, fremde Länder und fremde Weltanschauungen kennen zu lernen und diese zu verstehen. Ihn interessiert weniger das Bekannte, sondern das Unbekannte. Wir hatten schon gesagt, hier geht es um geistige Weite, nicht Verengung. Wir könnten auch sagen: Die geistige Horizonterweiterung ist das eigentliche Lebenselixier dieses Archetypen.

Er kann alles verstehen und damit auch sehr nachsichtig mit den menschlichen Schwächen sein. Der Archetyp ist durchaus begeisterungsfähig, die visionäre Begeisterung kann durchaus enthusiastisch oder ekstatisch sein.

Wenn dieser Archetyp uns für etwas, für bestimmte Einsichten und Weisheiten begeistert, dann erzeugt er in uns auch die Neigung, diese Einsichten verkünden zu wollen. Erfasst von einer neuen Perspektive, wollen wir diese enthusiastisch allen anderen Menschen mitteilen. Im Englischen gibt es dafür den Ausdruck „to shout it from the rooftops“, was eine anschauliche Beschreibung des inneren Zustandes ist, wenn wir von einer für uns neuen und bedeutsamen Erkenntnis erfasst werden. Natürlich können wir das nicht für uns behalten, jeder muss davon erfahren! Und in diesem Zustand können wir gar nicht anders, als auch anzunehmen, ein jeder will es auch erfahren.

Dieser Archetyp verbindet in uns die Höhen und die Tiefen der menschlichen Existenz und versöhnt uns mit Beidem.


Der Archetyp „Der Seelsorger“ in der bildlichen Darstellung

Betrachten wir auch hier wieder, wie sich das Wesen dieses Archetyps in einem künstlerischen Ausdruck gestalten kann.

Hier haben wir zunächst das Beitragsbild. Im Zentrum des Bildes steht eine mythologische Figur, der Zentaur Chiron. Diese legendäre Gestalt, körperlich halb Mensch und halb Pferd, galt bei den antiken Griechen als Lehrer von Achilles, Äskulap, Herkules, Orpheus und einigen anderen mehr. Er war kultiviert, weise, gebildet, ein Lehrmeister der Heilkunde und selber der größte Heiler1. Er erfand Pfeil und Bogen und beherrschte sie meisterlich, das bedeutet, er traf immer. Die körperliche Erscheinung verweist darauf, dass er nicht nur geistiger Größe erlangt hatte, sondern immer noch im Körperlichen verbunden und verankert war und hier sogar mit einer besonderen Kraft, mit der Kraft des Pferdes, welche die menschliche Kraft bei weitem übersteigt.

Die Mittelachse des Bildes, dessen Zentrum der Zentaur Chiron darstellt, verbindet das Oben mit dem Unten. Es verbindet die Wurzeln in der Erde, die vom Wasser genährt werden, mit den Göttern im Himmel, hier mit Göttervater Zeus, der Blitze in die Welt schleudert. Blitze sind ein besonders hochenergetisches Phänomen.

Im linken Teil finden wir die Verkündung einer Botschaft und die Begeisterung bis hin zur Ekstase, von der Menschen durch die Botschaft erfasst werden können. Auf der rechten Seite des Bildes finden wir die Phänomene der Vision wie auch der meditativen Erleuchtung, die Verbindung mit etwas Heiligem, bei welchem aber auch das Scheinheilige nie weit entfernt ist. Ein letzter Aspekt in dem Bild sei hier erwähnt: Es ist eine Orgel als Musikinstrument abgebildet. Und tatsächlich verkörpert im Bereich der Musikinstrumente keines die hier beschriebenen Prinzipien so sehr wie die Orgel. Hier geht es um die Weite und die weiten geistigen Räume. Und kein Instrument kann große und weite Räume, ganze Kathedralen so sehr mit Klang füllen wie eine Orgel. Und dieses Instrument finden wir fast nur in Kirchen, kaum ein Instrument sonst hat so eine enge Verbindung zum geistigen (geistlichen).



Karte "Der Verkünder" gezeichnet von Thea Weller
Aus: Peter Orban, Ingrid Zinnel, Thea Weller: Symbolon. Das Spiel der Erinnerungen. [Kartenset und Erläuterungsbuch]. Kailash-Verlag 20063

In der Symbolonkarte zu diesem Archetyp finden wir einen Priester in einer segnenden Pose. Wenn wir auf die Symbole in seinem Umfeld schauen, sehen wir aber, dass es sich hier nicht um den Vertreter einer bestimmten Religion handelt, wir finden hier Symboliken aus verschiedensten religiösen und spirituellen Traditionen. Ich hatte die Pose eben als segnend beschrieben, aber wir können genauso gut sagen, es ist eine Verkünder-Pose.

Seine Kleidung trägt die Insignien seines Amtes und sein Amt ist es, ein Pontifex, ein Brückenbauer zu sein. Er verkörpert die Brücke zwischen dem menschlichen und dem Göttlichen. Die Grundfarbe der Amtskleidung ist lila, hier mischen sich rot und blau, die Farben des Feuers und des Wassers.

Der Gesichtsausdruck der Person könnte als verklärt interpretiert werden. Wir können aber auch, wenn wir es so sehen wollen, Überheblichkeit und Anmaßung in den Gestus hinein interpretierten. Und das ist es auch, was sicherlich geschieht, wenn der Pontifex in der Amtsausübung vom eigenen EGO ergriffen wird.


Der Archetyp „Der Seelsorger“ als Personifizierung

Wenn wir uns diesen Archetyp als Person, als reale Verkörperung vorstellen, dann müssen wir unbedingt an einen nicht mehr ganz jungen Menschen denken, an eine Person … sagen wir einmal, jenseits der Fünfzig2. Und diese Person darf durchaus etwas fülliger sein, jedenfalls kein magerer Asket, diese Person ist dem sinnlichen Genuss von gutem Essen durchaus nicht abgeneigt. Und wir dürfen uns diese Person auch mit kleinen Lachfältchen um die Augen vorstellen, auch für einen guten Witz ist diese Person immer zu haben, der Witz darf sogar auf die Kosten dieser Person gehen, er muss nur gut, also inspirierend sein.

Diese Person ist in ihrem Charakter offen und vielseitig interessiert und vor Allem ist sie offen für jeden neuen Gesichtspunkt und für jede originelle Ansicht. Die Person müssen wir uns tolerant und verständnisvoll vorstellen, in jedem Fall aber abgeneigt gegenüber jeglicher Kleinlichkeit. Ihr Interesse gilt den großen Zusammenhängen. Sie weiß, dass sie Vieles (noch) nicht weiß und das treibt sie an. Der Ausspruch „Ich weiß, dass ich Nichts weiß“ könnte ihr Lebensmotto sein. Diese Person lebt vom Austausch von Gedanken, aber nicht vom Streit.

Die mit dem Archetyp verbundenen Wesenszüge und Energien

Fassen wir also noch einmal zusammen, mit welchen Qualitäten wir es zu tun bekommen, wenn dieser Archetyp in uns sich regt.

Die geistige Weite

Dieser inneren Person geht es darum, alle Facetten des Geistigen kennen zu lernen und nach Möglichkeit zu verstehen. Jegliche Begrenzung auf ein gedankliches System ist ihr fremd und eigentlich auch zuwider. Die geistige Bewegung ist eine der Expansion, sie möchte am liebsten Alles in sich aufnehmen.

Die Verbindung zum Höheren

Diese innere Person verbindet unseren Alltag mit höheren um nicht zu sagen höchsten Prinzipien, mit den Grundsätzen der Schöpfung. Wenn dies gelingt, wird es als befriedigend und sinnstiftend empfunden.

Das Wahre, Schöne und Gute

Diese innere Person ist dem Wahren, Schönen und Gutem verpflichtet und ist bestrebt, es überall zu entdecken.

Glaube und Hoffnung

Diese innere Person ist im Kern optimistisch. Sie glaubt nicht, weil es irgendjemand so befohlen hat, sondern aus innerer Überzeugung. Der Satz „am Ende wird alles gut“ oder auch „wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“ könnte von dieser inneren Person erfunden worden sein.

Die Toleranz

Die Grundessenz dieser inneren Gestalt ist es, möglichst viele Standpunkte und Ansichten kennen und verstehen zu lernen. Und wer vieles versteht und verstehen möchte, wird sich nicht selber an einen bestimmten Standpunkt oder eine bestimmte Sichtweise binden. Dieser Archetyp kann verschiedene – auch gegensätzliche – Ansichten nebeneinander stehen und gelten lassen.

Wer bin ich?

Diese innere Gestalt ist für die Fragen zuständig „Wer bin ich?“ oder auch „Wo komme ich her?“, „Wo geht ich hin?“ und letztlich die Frage „Was soll das Ganze überhaupt?“. Wichtig ist: Dieser innere Anteil trägt dafür Sorge, die Frage selber lebendig zu halten. Ja, natürlich sucht sie auch Antworten auf die Fragen. Aber sie weiß, jede Antwort ist vorläufig. Die Frage selber ist wichtiger als die Antwort, die Frage hält die Suche aufrecht.

Die Berufung

Sehr eng verbunden mit dem Punkt „Wer bin ich?“ ist natürlich auch die Frage nach der Bestimmung oder auch der Berufung in meinem Leben.

Die Sinnstiftung

Im Kern geht es für diese innere Person darum, Sinn zu finden und Sinn zu stiften. Man könnte sagen, hier haben wir die zusammenfassende Formulierung für alle vorgenannten Punkte. Aber eigentlich geht es noch weiter: Die Suche nach dem Sinn ist es, was alle oben genannten einzelnen Aspekte verbindet. Die Suche nach Sinn ist das Wesensmerkmal dieser seelischen Gestalt.

Wenn dieser Archetyp sich zurückzieht

Am deutlichsten bemerken wir diesen inneren Anteil, wenn er fehlt oder besser gesagt: Sich zurückgezogen hat. Dann erleben wir die „dunkle Nacht der Seele“, nichts ist mehr sinnvoll, wir fallen in ein schreiendes Nichts.

Der Jahreszeitliche Bezug dieses Archetyps

Jahreszeitlich entspricht diesem Archetyp die Zeit zwischen ca. 20. November und ca. 20. Dezember. Es ist die letzte Zeit vor der Wintersonnenwende. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, es ist Zeit, Bilanz zu ziehen. Aber noch viel mehr wissen wir auch: Jedes Ende ist ein Neubeginn. Nach der Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger. Das neue Jahr steht vor der Tür, das Neue verleitet zu Plänen und Visionen, wie die neue Zeit nach der Wende sinnstiftend genutzt werden kann. Der Zentaur Chiron in uns zielt mit seinem Pfeil auf das Neue, es entstehen Ziele vor unserem geistigen Auge, welche die erahnte neue Zeit sinnvoll gestalten sollen.

Astrologische Entsprechung:

In der Astrologie entspricht dieser Archetypus dem 9. Haus, dem Tierkreiszeichen Schütze und dem Planeten Jupiter.

Die Schattenseite dieses Archetyps

Die Schattenseite dieses Archetyps lässt sich auf einen Punkt bringen: In der fehlentwickelten Form haben wir es hier mit einem unerträglichen Besserwisser zu tun. Ja, er ist vielleicht vielseitig interessiert und hat sich mit vielem schon befasst – aber hier meint er nicht nur einiges zu wissen, er vermeint alles zu wissen und vor allem alles besser zu wissen als jeder andere.

Besonders schädlich wird dies, wenn das, was dieser Archetyp in uns zu wissen vermeint, nicht wirklich selbst durchlebte Erkenntnis ist, sondern nur angelesenes Zeug, fremdgeborgte Inspiration, nur halbverstandene Weisheit.

Allerdings: Mein Verdacht ist, wenn uns dieser Archetyp in seiner Fehlentwicklung begegnet, sei es bei uns selber oder bei anderen Personen, in diesen Fällen hat er in seinem Rucksack noch einen ganz anderen Archetyp, der ihn von hinten steuert, nämlich den fünften Archetyp, das EGO.

  1. Dass Chiron in der antiken griechischen Mythologie nicht nur ein Heiler ist, sondern selber eine große Wunde in sich trägt, ist ein anderer Aspekt dieses Mythos, der aber im Zusammenhang mit dem neunten Archetyp nicht zentral ist. Chiron ist der verwundete Heiler, der Alles und Jeden heilen kann, nur sich selber nicht. ↩︎
  2. Wenn diese innere Gestalt in einem sehr jungen Menschen deutlich vernehmbar und im Vordergrund agiert, ist sich doch immer jenseits der Fünfzig, auch wenn sie z.B. in einem Jugendlichen sich regen sollte. ↩︎